Es ist bekannt, dass die Künstliche Intelligenz mittlerweile in allen Lebensbereichen Einzug hält. Insofern ist es nicht überraschend, dass das datenbasierte Wissen auch in der Medizin Anwendung findet. Und dennoch gab es den einen oder anderen befremdlichen Moment während des Vortrags von Herrn Diplom-Ökonom Konstantinos Kafritsas, Geschäftsführer mehrerer Gesellschaften des Medizinsektors in Stuttgart und Ludwigsburg, darunter auch als Mitinhaber der NC Klinik am Forum in Ludwigsburg.
Dass die KI bspw. in der medizinischen Diagnostik Anwendung findet, in der Medikamentenentwicklung eingesetzt wird, die Analyse von medizinischen Daten erheblich beschleunigt, schwer erkennbare Krankheitsmuster schneller erkennt und auch in der Administration und im Prozessmanagement in Krankenhäusern und Arztpraxen Einzug hält, war für alle Zuhörer nicht nur nachvollziehbar, sondern wurde auch als sinnig und zukunftsführend erachtet.
Die Tatsache aber, dass aufgrund von Künstlicher Intelligenz ein ungefährer Todeszeitpunkt berechnet werden kann, löste dann doch ein leichtes Schaudern aus. Forscher der Stanford-Universität in den USA haben mit Hilfe von hunderttausenden Patientendaten neuronale Netze trainiert, die den wahrscheinlichen Todeszeitpunkt von unheilbaren Patienten voraussagen können. Klingt zunächst sehr makaber, doch ist es im Grunde nicht. Ziel der Forschung ist, den todkranken Patienten die letzten Tage ihres Lebens so angenehm wie möglich zu gestalten.
Die Implementierung der KI in der Medizin birgt natürlich nicht nur Chancen, sondern bringt auch Risiken mit. Insbesondere wenn es um sensible Gesundheitsinformationen (Stichwort gläserner Patient) oder allgemein um den Datenschutz geht. Es gilt, ethische Prinzipien einzuhalten und dennoch das enorme Potenzial zu nutzen.