„Es braucht Übung“ - unter diesem Motto hält Kardiologe Dr. Thomas Eul (Kardiologische Praxis Fellbach), seinen gefühlt 120. Vortrag und wird nicht müde, seine Erkenntnisse und Erfahrung kundzutun. Seine Mission: Laien im Umgang mit Herzkreislauf-Stillstand eine Struktur an die Hand zu geben. Der erste Moment ist sicherlich erstmal ein Schock und man fragt sich, was kann ich da jetzt schon tun?
Schritt für Schritt gehen wir also durch die Risikofaktoren von Herzinfarkt und Kreislaufstillstand. Lernen, auf Symptome zu achten und - vor allem dank Unterstützung des DRK-Teams - auch selbst Hand anzulegen und nicht einfach nur machtlos dazustehen. Nebenbei erfahren wir, dass der Rems-Murr-Kreis mit 376 Defibrillatoren eins der am besten ausgestatteten Netzwerke ist.
So üben wir also den Notfall an Puppen, erfahren, dass 112 die Nummer der Wahl ist, europaweit übrigens (!), und wir zu zweit sein sollten. Der eine wählt den Notruf und beginnt immer mit der Ortsangabe, falls es zu Telefonstörungen kommen sollte. Der andere beginnt die/den am Bodenliegende(n) anzusprechen, überprüft die Atmung (max. 10 Sek. Ohr vor den Mund halten und gleichzeitig den Bauchbereich auf Atembewegungen beobachten) und prüft, ob er/sie auf Schmerzimpulse (leichtes Schütteln an Schultern) reagiert. Schlussendlich beginnt man nach einem festgestelltem Atemstillstand mit der Herzdruckmassage.
Und jetzt kommt „Biene Maja“ ins Spiel: Im Rhythmus des bekannten Kinderliedes wird am Brustbein bei der unteren Rippe mit ausgestreckten Armen gedrückt - so lange, bis der gerufene Rettungsdienst eintrifft.
Die größte Erkenntnis für alle war, dass man doch stärker drücken soll, als man denkt und dass es ganz schön anstrengend sein kann. Jedoch eine Anstrengung, die Leben retten kann!
Ein herzlicher Dank an das DRK Winnenden, die mit drei Einsatzkräften und reichlich Equipment vor Ort waren.